#48-(Post-)Wachstum und die Klimakrise: Dialog mit dem Wissenschaftler und Aktivisten Matthias Schmelzer
Der politische Diskurs in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern wird von Wachstumsversprechen dominiert. Dies beruht auf der weit verbreiteten Annahme, dass Wachstum eine notwendige Voraussetzung für die Bewahrung und Steigerung von Wohlstand darstellt. Wer diese Annahme teilt, aber zugleich die Dringlichkeit anerkennt, den großen ökologischen Krisen unserer Zeit entgegenzuwirken, sucht oftmals in der Hoffnung auf ein „grünes Wachstum“ Zuflucht. Diese setzt auf eine Entkoppelung von Wirtschaftswachstum einerseits und Steigerung von Treibhausgasen und Umweltverschmutzung andererseits.
Doch ist diese Hoffnung mehr als eine Schimäre? Sind die Postulierung von Wachstum und die Einhegung der Klima- und Biodiversitätskrisen überhaupt vereinbar? Weshalb – und seit wann – ist das Wachstumsparadigma vorherrschend? Kann die Abkehr von ihm nicht nur ohne Verlust von Wohlstand und Lebensqualität gelingen, sondern diesen sogar förderlich sein? Wie ließe sich Postwachstum im internationalen Kontext denken? Welche Rolle kann Wissenschaft bei der Beantwortung dieser Fragen spielen und was bedeuten sie ihrerseits für den Wissenschaftsbetrieb?
Um dieses Thema dreht sich die neue Folge von Radio Marc Bloch. In ihr sprechen der Soziologe Gabriel Bartl und der Umwelthistoriker Benjamin Beuerle (beide co-verantwortlich für den CMB-Forschungsschwerpunkt „Umwelt, Klima, Energie“) mit Matthias Schmelzer, Professor für sozial-ökologische Transformationsforschung an der Europa-Universität Flensburg und langjähriger Aktivist unter anderem bei Attac und bei ScientistRebellion.
Wenn Sie mehr über Matthias Schmelzers Arbeiten erfahren möchten, können Sie folgende Bücher lesen:
Der neue sozial-ökologische Klassenkonflikt. Mentalitäts- und Interessengegensätze im Streit um Transformation. Frankfurt am Main: Campus, 2024 (mit Dennis Eversberg, Linda von Faber und Martin Fritz)
Bausteine für Klimagerechtigkeit. 8 Maßnahmen für eine solidarische Zukunft. München: oekom, 2023 (mit Konzeptwerk Neue Ökonomie).
The Future is Degrowth. A Guide to a World beyond Capitalism. London/New York: Verso, 2022 (mit Andrea Vetter und Aaron Vansintjan).
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